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SchokoFair auf dem Wochenmarkt: Einsatz für faire Schokolade

Auch im Juni war unsere SchokoFair-AG wieder mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt vor unserer Schule vertreten – eine mittlerweile schöne Tradition! Trotz durchwachsenem Wetter kamen viele neugierige Interessierte, um sich über faire Schokolade zu informieren, leckere Kostproben von GEPA und Tony’s Chocolonely zu probieren oder am beliebten Glücksrad ihr Wissen zu testen.

 

Kakao, Kinderarbeit und warum faire Preise so wichtig sind 

Gemeinsam mit ihren Eltern beantworteten Kinder Fragen wie:

– Woher kommt der meiste Kakao? (Antwort: Ghana und Elfenbeinküste)

– Wie viele Kinder müssen weltweit auf Kakaoplantagen arbeiten? (Erschreckende nahezu zwei Millionen!)

Denn viele Kakaobauern verdienen so wenig, dass sie sich keine erwachsenen Erntehelfer leisten können – ein Teufelskreis, den nur faire Löhne durchbrechen. Deshalb sammelten wir wieder Unterschriften, um strengere Lieferkettengesetze/Sorgfaltspflichten für Firmen und einen garantierten „Living Income“ für Bauern durchzusetzen.

 

Warum Schokolade teurer wird – und die Bauern trotzdem arm bleiben 

Vielleicht habt ihr es schon gemerkt: Der Kakaopreis ist stark gestiegen, auf dem Weltmarkt und im Supermarkt. Doch warum profitieren nicht alle Bauern?

Kakaoexperte Friedel Hütz-Adams (Südwind-Institut) erklärte uns die Gründe:

– Schlechte Ernten → weniger Kakao auf dem Markt → Preise steigen.

– Für einige Kakaoländer wie die in Lateinamerika oder beispielsweise auch Kamerun bescherte dies tatsächlich auch höhere Gewinne für die Bauern.

– Ausgerechnet in Ghana und der Elfenbeinküste, wo weltweit der meiste Kakao bezogen wird, kam bei den Kakaobauern kaum mehr an. Die Kakaobehörden beider Länder (COCOBOD und CCC) gingen 2023 davon aus, dass es eine schlaue Idee sei, den Kakao zum damaligen Preis von 2500 US-$ pro Tonne schon für das nächste Jahr zu verkaufen. Sie dachten, sie hätten einen sehr guten Preis erzielt. Als dann die Ernte im Oktober 2023 anfing, war der Preis schon deutlich höher bei rund 3500 $ pro Tonne. Und das war erst der Anfang des Anstiegs. Im Frühjahr 2024 waren wir dann sogar bei rund 10.000 $. Anschließend fiel der Preis wieder in Richtung 6000 $, bevor er in den letzten Monaten weiter schwankte. Ursache dafür ist, dass die derzeit laufenden Ernten doch nicht so gut wie erwartet sind und die Kakaolager zeitweilig leerliefen. Das bedeutete, die beiden Kakaobehörden konnten ihre Lieferverpflichtungen nicht einhalten, und müssen nun 2024 und wohl auch 2025 zum schlechten alten Preis von 2023 nachliefern! Von dem Plus beim Weltmarktpreis merkt man daher leider in Westafrika noch wenig. Viele Bauern bekommen so nichts vom Boom ab, während Schokokonzerne weiter Profit machen können. Die erhöhten Einkaufspreise können sie nämlich an uns Verbraucher weitergeben!

 

Es geht auch ohne Ausbeutung! 

Nur wenige Marken wie GEPA und Tony’s Chocolonely zahlen existenzsichernde Preise. Das brauchen die Kakaobauern und ihre Kinder. Die meisten Hersteller ignorieren jedoch ihre Verantwortung – und ermöglichen ausbeuterische Kinderarbeit.

Das darf nicht sein!

Deshalb setzen wir uns weiter ein:

 

für faire Schokolade, gegen Kinderarbeit und Rassismus.

SchokoFair – einfach mitmachen !