Für faire Schokolade

26. Juni 2019


  – Schüler-Kolumne – Bundesminister Gerd Müller lud einen Vertreter der Schokofair-AG nach Berlin zum „Forum nachhaltiger Kakao“ ein.


Von Miko Hillig

Aufmerksame Leser werden die Düsseldorfer Initiative „Schokofair – stoppt Kinderarbeit!“ kennen. Schon als Neunjähriger engagierte ich mich in der gleichnamigen AG der Maria-Montessori-Gesamtschule in Flingern aktiv gegen die missbräuchliche Kinderarbeit im Kakaosektor. Dass Kinder für meine Schokolade auf den Kakaoplantagen schuften müssen, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Letzte Woche hatte ich die Ehre, neben vielen Nichtregierungsorganisationen wie Human Rights Watch oder Plan International zu einer „Expertenrunde Kinderarbeit“ ins Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nach Berlin eingeladen zu sein. Es wurde über die ausbeuterische Kinderarbeit weltweit diskutiert und was dagegen unternommen werden kann.

Ich konnte zur Tagung beisteuern, dass sich trotz einiger Maßnahmen (Zertifizierung, Diversifizierung, ICI Sozialarbeit) für die Kakaobauern und ihre Familien nicht viel verändert hat. Sie bekommen für ihren Kakao einfach zu wenig Geld. Auch aufgrund unserer Mitarbeit als einzige Kinderinitiative im bundesweiten „Forum nachhaltiger Kakao“ wissen wir, dass die Kakaobauern nach wie vor in bitterer Armut leben müssen.

Freiwillig zahlen die Schoko-Konzerne leider nicht mehr, um die Bauern aus der Armut zu holen.

Der ausgewiesene Kakaoexperte Friedel Hütz-Adams vom renommierten Südwind-Institut kritisiert die bekannten Schokoladenfirmen wie auch die Zertifizierer deutlich. Nur wenige Schoko-Anbieter wie beispielsweise die GEPA bezahlen die Bauern ausreichend. Wenn selbst die Zertifizierer wie UTZ, Rainforest oder Fairtrade den Bauern noch immer kein existenzsicherndes Einkommen geben, braucht es neue Maßnahmen. Schokofair unterstützt deshalb Bundesminister Gerd Müller und seinen Entwurf für ein „Nachhaltiges Wertschöpfungsgesetz“ sowie ein „Sorgfaltspflichtengesetz“, auch EU-weit. Erst wenn die Schokofirmen für Menschenrechtsverletzungen bestraft werden können oder aber Vermarktungsverbote drohen, werden sie handeln! Es ist mir gelungen, mit dem Minister persönlich zu sprechen und mehr Zusammenarbeit zu verabreden. Im November wird es eine gemeinsame Aktion anlässlich des 30-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonventionen geben und wir können wieder mit dabei sein.

Quelle und Orginalbeitrag: RP Düsseldorf