„Wir wollen, dass uns Schokolade auch emotional gut schmeckt!“

16. November 20226. Juli 2023 Swen Dahlhaus

15.11.22 … so sehen das nicht nur unsere Schokofairs, sondern auch viele, die den Wochenmarkt am Hermannplatz an der Lindenstraße besuchten.

Am Samstag war bei unserem Markt-Infostand wieder richtig `traffic`. Denn wer will sich schon ausbeuterische Kinderarbeit für unsere Schokolade vorstellen?!

Dass immer noch ca. 2 Millionen Kinder auf den Kakaoplantagen für unsere Schokolade schuften müssen, weiß so gut wie niemand! Wie auch, denn die tägliche Werbung beispielsweise für Milka, Lindt, Ferrero & Co täuscht ja geschickt eine heile Welt mit glücklichen Kindern vor.

Die meisten Firmen zahlen den Kakaobauernfamilien leider nicht die notwendigen existenzsichernden Preise für ihren Kakao. Nur deshalb müssen auf den Plantagen Kinder statt erwachsener Erntehelfer arbeiten, die sich die meisten Bauern nicht leisten können.

Zwar hat Ferrero tatsächlich auf unsere Protestaktionen reagiert und kauft mittlerweile auch Fairtrade Kakao für seine Produkte, nur eben leider viel zu wenig.

Die Schülerinnen und Schüler machten Werbung für die fairen Alternativen auf dem Schoko-Markt. So gingen viele faire Schokis in den Verkauf. Tony´s Chocolonely war schnell ausverkauft sowie auch GEPA und Fairtrade waren mittags quasi „weg“.

Ein weiterer Erfolg: Über hundert Unterschriften konnten für die Einhaltung der Kinderrechte gesammelt werden.

Eltern mit Grundschulkindern nutzen den Infostand und interessierten sich für freie Schulplätze in unserer Maria Montessori Gesamtschule. Wir haben die Eltern und Grundschüler natürlich zu unserem `Tag der offenen Tür` eingeladen: Samstag, 26.11.22 von 10-14 Uhr.

So tun als ob ….

Eine neue Studie *) ergab, dass die Schokobranche (meist Aktiengesellschaften) in den letzten Jahren große Gewinne erzielen konnte, während die Bauern dagegen leer ausgingen.

Die Schokoladen-Industrie und der Handel tricksen geschickt in ihrer PR und tun so, als ob sie „nachhaltig“ handeln. Nur, wenn immer noch missbräuchliche Kinderarbeit in unseren Schokoladen steckt, ist dies alles, nur nicht „nachhaltig“.

Aufschlussreich ist eine Diskussion auf Twitter zwischen Florian Schütze von LIDL und dem Kakaoexperten Friedel Hütz-Adams vom renommierten Südwind Institut, der mittlerweile von Greenwashing spricht. Siehe dazu im Anhang die Scans von Twitter.